2. September 2020 | corina aguilar-raab

„Wie erleben Kinder und Fachkräfte das Miteinander?“ – ein Bericht aus der Forschung

Durch Corona hat sich die Ausgangssituation für unsere Forschung verändert. Im Dezember letzten Jahres hatten wir Schülerinnen und Schüler und Anfang des Jahres auch die Fachkräfte ausführlich befragt. Diese so genannten Baseline-Erhebungen dienen dazu, die Ausgangssituation festzuhalten, um später im Vergleich dazu Veränderungen einschätzen zu können. Doch durch Corona konnten im ersten Halbjahr nur die ersten beiden Gruppen mit der Weiterbildung beginnen, das Projekt befand sich in Warteposition.

Eigentlich war für das Ende des Schuljahres die zweite Erhebung vorgesehen, die erste Einflüsse des Modellprojekts auf die Beziehungsgestaltung der Fachkräfte zu Schülern und Schülerinnen untersuchen sollte. Diese Erhebung wurde erst einmal ausgesetzt. Wir haben die Situation jedoch für eine zusätzliche Befragung der Fachkräfte genutzt. Die bisherigen Befragungen von anderen Instituten zielen hauptsächlich darauf, abzufragen, wie gut die Vermittlung von Lerninhalten im Rahmen des Homeschoolings funktioniert. Wir legen den Schwerpunkt anders, nämlich – wie auch im Gesamtprojekt – darauf, wie die Beziehungen sich anfühlten, wie Fachkräfte sie gestaltet haben – und wie sie sich durch soziale Distanz verändert haben. Wir fragen auch danach, was dabei gut funktioniert hat: Gibt es etwas Positives, was Fachkräfte aus dieser Zeit mitnehmen wollen und können? 

Für unser Projekt ist essentiell, dass wir auch die Kinder fragen, ihre Perspektive ernst nehmen. Dieses Mal haben wir uns dagegen entschieden, die Kinder zu befragen; denn wir müssten Sie ja über ihre Eltern befragen und wollten weder eine zusätzliche Belastung für die Eltern erzeugen noch den Eltern das Gefühl geben, dass wir hier quasi „überprüfen“, wie es zu Hause läuft.  

In den diesen Wochen findet die nächste Erhebung statt – dies ist wiederum eine Baseline-Erhebung sein, die den dann aktuellen Ausgangspunkt feststellt, der dann als Vergleich dienen wird, um den sukzessiven Einfluss der Weiterbildung messen zu können. Auch in dieser Umfrage wird es wiederum vor allem darum gehen, nach Erfahrungen zu fragen: Wie erleben die Kinder und Fachkräfte das Miteinander, das in Beziehung treten und die gegenseitige Untersützung? 

Dieser Bericht beruht auf einem Telefoninterview, aufgezeichnet von Hella Dietz. Titelfoto von privat.