2. April 2020 | johanna etzold

Das Unmögliche möglich machen: Zeit für mich

Schulaufgaben betreuen, Mails checken, Mittagessen kochen, Wäsche waschen, arbeiten, Streit schlichten – Stopp!

Durchatmen.

Pause machen.

In den ersten Tagen mit meinen Kindern zuhause habe ich einfach vergessen, strukturiert Pausen zu machen. In einem kräftezehrenden Durchmarsch haben wir versucht, alle Aufgaben für den Tag hintereinander abzuarbeiten. Das war kein Spaß.

Eigentlich weiß ich es: Um bei all den Anforderungen nicht die Nerven zu verlieren, muss ich bei mir anfangen. Und ich brauche Zeit für mich. Zeit zum Durchatmen. Ich muss mir meine Tage ganz neu strukturieren; denn ich bin es ja auch nicht gewohnt, zuhause zu arbeiten. Und ich brauche Pausen – für mich allein. Das klingt unmöglich?

Ich hab in den letzten Tagen versucht, Sachen in meinen Alltag zu integrieren, die ich sonst nur in den Ferien oder am Wochenende gemacht habe. Ich nehme mir vor allem für die Sachen Zeit, die ich sonst auch gemacht habe. Nur mache ich sie jetzt nicht mehr nebenbei, sondern viel bewusster und auch mit Ansage meinen Kindern und meinem Partner gegenüber: „Ich brauche jetzt eine halbe Stunde Ruhe und mache die Tür jetzt zu!“
Das gelingt an einigen Tagen gut, an anderen weniger. Und auch das ist in Ordnung. Hier ist meine Liste:

Vor den Kindern aufstehen und in meinem Buch lesen.

Das Einkaufen nutzen, um mal einen neuen Weg zu gehen.

Einen Abstecher zu einer Parkbank machen, zehn Minuten in der Sonne sitzen und die Ruhe genießen.

Bewegung – jeden Tag Gymnastik, Yoga, Sport oder auch nur Dehnung.

Am Abend einen Brief schreiben oder wenigstens ein paar Zeilen für mich.


Welche Dinge macht ihr, um euch eine Pause zu gönnen? Wobei könnt ihr euch entspannen? Was sind an Wochenenden oder in den Ferien eure Ruheoasen?

portrait Johanna Etzold

Johanna Etzold
Lernbegleiterin, Psychologin und Mutter von drei Kindern
Vermittlungsteam von Empathie macht Schule

Titelfoto von pixabay