Das verrückteste Schuljahr, das ich je erlebt habe, ist zu Ende. Die Ferien stehen vor der Tür – und wie jedes Jahr nehme ich mir vor, in der ersten Ferienwoche alles vom abgeschlossenen Schuljahr wegzusortieren, um dann komplett abschalten zu können. Erst in der Vorbereitungswoche möchte ich wieder an die Schule denken.
Allerdings gehe ich dieses Jahr, wie vermutlich viele meiner Kolleg*innen, mit vielen Fragen in die Ferien: Wird es im neuen Schuljahr wirklich wieder mit normal vollen Klassen weitergehen? Muss ich mich auf einen digitalen Unterricht vorbereiten? Was mache ich mit den Schüler*innen, die ich aus verschiedensten Gründen nur sehr schwer erreicht habe? Auch inwieweit die laufenden Planungen für das neue Schuljahr umgesetzt werden, wird sich vermutlich erst sehr kurzfristig zeigen.
Es wird also eine Herausforderung, zu entspannen, und ich nehme sie an. Ich werde es als Übungsfeld ansehen. Ich werde diese Fragen und die damit verbundenen Gedanken und Gefühle „ansehen“ und „erspüren“, sie beobachten, ohne ihnen zu folgen. Einige konkrete Übungen, wie ihr durch bewusstes Wahrnehmen des Körpers, der Atmung, der Impulse, Gefühle und Gedanken zur Ruhe kommen könnt, findet ihr hier.
Wenn Gedanken zur Schule doch versuchen, mich einzunehmen, registriere und begrüße ich sie und „sage“ ihnen freundlich, dass ich mich in der Vorbereitungswoche um sie kümmern werde. Mit etwas Übung ist das wirklich möglich – und einem Abschalten steht nichts mehr im Wege.
Mit oder ohne Reise, auf dem Balkon, im Garten, am Meer oder wo auch immer wünsche ich euch entspannte Ferien.
Ina Rohde
Kinderkrankenschwester, Grundschullehrerin und Sonderpädagogin
Vermittlungsteam von Empathie macht Schule
Titelphoto von privat