Ich mochte es als Kind sehr gerne, in den Himmel zu sehen. Ich habe mich auf den Boden gelegt und dann die Wolken beobachtet, den Kondensstreifen von Flugzeugen nachgesehen und überlegt, wo sie wohl hinfliegen, oder ich habe geschaut wie die Bäume in den Himmel ragen.
In der Regel sehen wir einen eher kleinen Ausschnitt unserer Welt, natürlich meist nach vorne gerichtet, da unsere Augen so ausgerichtet sind. Warum nicht einmal den kindlich unbefangenen Beobachtergeist nachahmen, ganz bewusst die Perspektive verändern und den Blick weiten? Diese Übung aus dem Buch „Achtsam durch den Tag“ lädt dich dazu ein.
Halte mehrmals am Tag inne. Spüre ganz bewusst deine Atmung und nimm den Kontakt zum Boden wahr. Bleib stehen, setzte oder lege dich hin und sieh nach oben. Das muss nicht zwingend draußen sein, auch in dem Raum, in dem du dich befindest, gibt es sicher etwas zu entdecken.
Sei interessiert und aufmerksam und lass dich überraschen von dem, was im normalen Blickfeld nicht zu sehen ist.
Nimm dir am Abend ein paar Minuten Zeit und spüre in dich hinein, ob diese kleine Übung etwas verändert hat. Wie fühlt sich der Körper und die Atmung an? Was machen die Gedanken? Wie ist dein Gefühlszustand? Kannst du eine Veränderung wahrnehmen?
Ina Rohde
Kinderkrankenschwester, Grundschullehrerin und Sonderpädagogin
Vermittlungsteam von Empathie macht Schule
Titelphoto von Ina Rohde.